Sommerzeit ist Pittazeit
Im Sommer herrscht nach ayurvedischer Lehre das Pittadosha vor. Die Tage sind deutlich länger als im Winter und wir schätzen die wohltuende Wirkung von Licht und Sonne im Vergleich zu den dunklen Wintermonaten. Die Wärme der Natur lässt Pitta in unserem Körper ansteigen. Es reagiert darauf mit einer Verlangsamung des Stoffwechsels und einer Abnahme unserer Verdauungskraft Agni. Um dies auszugleichen, sollten wir eine Ernährung bevorzugen, die unseren Körper sanft kühlt, ausreichend Flüssigkeit zuführt und Pitta ausgleicht.
Bittere, herbe und süße Geschmacksrichtungen wirken ausgleichend auf Pitta. Leichte Schärfe unterstützt das Verdauungsfeuer. Die Verwendung von Sonnenblumenöl, Ghee oder Kokosöl hilft gegen die zunehmende Trockenheit im Körper und kühlt ihn zusätzlich.
Trinken ist an heißen Tagen besonders wichtig, aber Getränke aus dem Kühlschrank sollten vermieden werden. Sie führen zu einer Verengung der Blutgefäße und blockieren die Verdauungsenzyme, was die durch die Hitze verlangsamte Verdauung weiter beeinträchtigt.
Neben Wasser sind zimmerwarme Tees aus Koriander-, Kreuzkümmel-, Süßholz-, Rosen-, Melissen- oder Pfefferminze wohltuend.
Cool down Pitta
Ein wichtiger Grundsatz im Ayurveda lautet: „Die Heilung liegt in der Vermeidung der Ursache“. Deshalb sollte im Sommer alles vermieden werden, was Pitta erhöht. Dazu gehören übermäßige Hitze und direkte Sonneneinstrahlung. Besser ist ein Ausflug an den See oder ein Aufenthalt am Meer. Gartenarbeit und Sport sollten in den kühleren Morgen- oder Abendstunden erledigt werden.
Die Kleidung sollte kühlende Farben wie Blau, Violett, Weiß, Grau und Grün enthalten.
Auch ätherische Öle können helfen Pitta zu balancieren. Dazu einige Tropfen Sandelholzöl, Rosenöl, Jasminöl oder Vetiveröl auf den Scheitel, das dritte Auge, hinter die Ohren, auf die Halsschlagader und die Speichenarterien auftragen.
Ist der Sommer lang und heiß, kann es zu einem Überschuss an Pitta und damit zu Pitta-Störungen kommen. Diese können entzündliche Prozesse im Körper auslösen. Beschwerden zeigen sich unter anderem in Fieber, Übelkeit, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Sodbrennen, Sonnenallergie oder auch Hautproblemen.