Saisonale Übergänge der Jahreszeiten
In Europa gliedert sich das Jahr in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Im Ayurveda werden drei Hauptzyklen unterschieden, die sich am Temperaturverlauf orientieren:
– Kapha-Zeit von Februar bis Mai
– Pitta-Zeit von Juni bis September
– Vata-Zeit von Oktober bis Januar
Ayurveda betrachtet den Menschen ganzheitlich, das heißt, wir stehen in direkter Verbindung und Wechselwirkung mit allem Leben und der Natur. Deshalb ist es wichtig, die natürlichen Zyklen des Jahres und ihre Auswirkungen auf uns Menschen zu verstehen.
Im Ayurveda wird der Übergang zwischen zwei Jahreszeiten als Rutu Sandhi bezeichnet. Es sind Zeiten, in denen sich die Natur neu ordnet. Der Übergang findet in den letzten 15 Tagen einer Jahreszeit und in den ersten 15 Tagen der nächsten Jahreszeit statt. Eine angepasste Ernährung, ausreichend Schlaf und Yoga unterstützen uns dabei. Alter, Gesundheitszustand und Konstitution sind zu berücksichtigen. Werden Lebensstil und Ernährung nicht der Jahreszeit angepasst, können die Doshas im Körper aus dem Gleichgewicht geraten und Krankheiten begünstigen.
Vom Sommer in den Herbst
Das gilt für jeden Übergang. Auch den vom Spätsommer zum Frühherbst, von der warmen zur kühleren Jahreszeit. Der Sommer verstärkt Pitta in unserem Körper. Wenn die kühlere Jahreszeit beginnt, der Wechsel von Pitta zu Vata, kann sich das in einer Übersäuerung des Magens oder in Hautausschlägen äußern. Um Beschwerden vorzubeugen, sollte überschüssiges Pitta durch eine ausgewogene Ernährung und eine entspannte Lebensweise abgebaut werden. Der milde Frühherbst ist dafür ideal. Süße, bittere und herbe Geschmacksrichtungen wirken ausgleichend.
Die Ernährung sollte basenreich und saisonal sein. Gut geeignet sind grüne Gemüsesorten wie Zucchini, Brokkoli, grüne Bohnen, Gurken und grünes Blattgemüse wie Mangold, Spinat, Chicorée, Radicchio sowie Kräuter wie Salbei, frischer Koriander oder Minze.
Saure Lebensmittel wie Tomaten, Zitrusfrüchte, Essig, Alkohol sowie zu viel Salz und scharfe Gewürze wie Chili oder Pfeffer sollten nur in geringen Mengen verzehrt werden, da sie Pitta im Körper anregen.
Im Yoga profitieren wir von Pitta ausgleichenden Übungen wie Vorwärtsbeugen und einer langen Endentspannung.
Der Herbst bringt immer mehr Luft und Bewegung in die Natur und die Hitze von Pitta tritt in den Hintergrund. Je kälter, windiger und trockener es wird, desto stärker wird das Vata-Dosha in unserem Körper. Dann ist es an der Zeit, auf eine Vata-ausgleichende Ernährung und Lebensweise umzustellen.Das ayurvedische Wissen kann uns dabei wunderbar unterstützen, mit uns selbst und der Natur in Einklang zu kommen.