Unsere Haut
Unsere Haut verdient besondere Aufmerksamkeit. Sie ist die äußere Hülle unseres Körpers und ein komplexes und vielseitiges Organ. Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Abhängig von Körpergröße und Gewicht beträgt ihre Oberfläche ungefähr 1,5 bis 2 qm. Sie besitzt im Durchschnitt ein Gewicht von 14 Kilogramm und macht somit etwa 20 Prozent unseres Körpergewichts aus.
Ayurveda betrachtet unsere Haut als:
– Tast- und Gefühlsorgan
– Schutzmantel
– Klimaanlage
– Wärmeregulant
– Speicher für wichtige Stoffe wie Wasser, Mineralien und Fett
– Ausscheidungsorgan
– Atmungsorgan
– Spiegel unserer Gefühle
Unsere Haut besteht aus 3 Schichten:
– Oberhaut
– Lederhaut
– Unterhautzellgewebe
Die verschiedenen Funktionen der Haut
Jede dieser 3 genannten Hautschichten erfüllt verschiedene Funktionen.
Unsere Oberhaut, auch als Epidermis bezeichnet, ist die Hülle unseres Körpers. In Ihr werden laufend neue Zellen gebildet. Durch diese Erneuerung der Zellen in den unteren Schichten der Oberhaut werden die darüberliegenden nach oben geschoben. Dort trocknen sie langsam aus, verhornen und werden von der Haut abgestoßen. In einem Zeitraum von durchschnittlich 28 Tagen wird diese Schicht vollständig erneuert. Allerdings verlangsamt sich mit zunehmendem Alter dieser Zellerneuerungsprozess.
Die Lederhaut, auch als Korium bezeichnet, ist unsere mittlere Schicht der Haut. Sie enthält Blutgefäße, Muskel- und Nervenfasern, Farbstoffzellen (Melanozyten), unseren Tast- und Gefühlssinn und verschiedene Drüsen. Unsere Haut enthält ca. 3 Millionen Schweißdrüsen, welche sich in der Lederhaut und dem Unterhautzellgewebe befinden. Durch diese Schweißdrüsen werden Giftstoffe und sonstige Abfallprodukte des Körpers ausgeschieden.
In dieser Schicht wirken Massagen besonders effektiv. Bei der Massage wird der Stoffwechsel angeregt, die Haut besser durchblutet und der Abtransport von Schlackenstoffen gefördert. Dies funktioniert am Besten, wenn die Kanäle (Srotas) frei sind.
Das Unterhautzellgewebe, auch als Subkutis bezeichnet, beinhaltet das Binde- und Fettgewebe.
Unsere Haut ayurvedisch betrachtet
Die Vata-Haut
Das Vata Prinzip befindet sich vorwiegend in der Ober- und Lederhaut.
Die gesunde Vata-Haut ist zart, fein und empfindlich gegenüber Einflüssen von außen.
Störungen zeigen sich in trockener, rissiger und faltiger Haut und neigung zu Augenringen.
Die Pitta-Haut
Das Pitta Prinzip befindet sich vorwiegend in der Lederhaut, sowie in der Grenze zur Oberhaut.
Die gesunde Pitta-Haut ist strahlend. Oft hat sie Muttermale und Sommersprossen.
Störungen zeigen sich in Entzündungen, Hautrötungen, Wärmeempfindlichkeit und Brennen.
Die Kapha-Haut
Das Kapha Prinzip befindet sich vorwiegend in der Lederhaut und im Unterhautzellgewebe.
Die gesunde Kapha-Haut ist glänzend und fest. Sie ist widerstandsfähig und unempfindlich, gut durchfeuchtet, leicht ölig und geschmeidig.
Störungen zeigen sich in Problemen mit den Talgdrüsen, Pustel-Akne oder Hautpilzen.
Die Körpergewebe für eine gesunde Haut
Hautgesundheit und Ernährung sind eng mit einander verbunden. Besonders wichtig für eine gesunde und strahlende Haut ist die richtige Versorgung der sieben Körpergewebe (Dhatus). Diese bauen unseren Körper auf. Werden sie gut genährt so ist unser Körper und unsere Haut gesund. Vor allem die ersten beiden Gewebe, das Plasma (Rasa Dhatu) und das Blut (Rakta Dhatu) sind dafür wichtig. Die häufigsten Störungen im Aufbau von Körpergeweben entstehen durch Ernährungsfehler und einen nicht typgerechten Lebensrhythmus.
Rasa Dhatu – das Plasma
Das Rasa Dhatu ist das wichtigste Körpergewebe. Es beeinflusst alle sechs nachfolgenden Gewebe.
Das Rasa der Haut entspricht allen Nährflüssigkeiten, der Lymphe und dem Plasma der Zellen. Ist die Haut trocken, so fehlt ihr ein gesundes Rasa Dhatu.
Die wichtigste Maßnahme um Rasa zu Stärken ist die Ernährungsoptimierung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Es sollte täglich pro Kilogramm Körpergewicht mindestens 30 ml Wasser getrunken werden.
Aber auch ausreichend Schlaf, frische Luft und körperliche Bewegung wirken auf Rasa Dhatu.
Rakta Dhatu – unser Blut
Auch hier spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Ich gehe in meinen Kochkursen immer wieder auf die verschiedenen Nahrungsmittelkombinationen ein, welche aus ayurvedischer Sicht das Blut beeinträchtigen können.
Ist unser Rakta Dhatu im Gleichgewicht, sehen wir das an einer rosigen und gut durchbluteten Haut.
Hautunreinheiten sowie eine schlecht durchblutete, blasse Haut und Funktionsstörungen der Leber zeigen uns ein schwaches Rasa Dhatu.
Hier sind im allgemein leberstärkende, bittere Heilpflanzen und Nahrungsmittel wichtig. Vor allem Gemüse, Salate und leicht verdauliche, fettarme Speisen unterstützen Rakta Dhatu.
Aber auch Massagen und körperliche Bewegung, welche die Durchblutung fördern helfen hier.